Allen Wirren zum Trotz geht man hier seit Anfang des 19. Jahrhunderts aus und ein, speist, jasst und genießt geselliges Miteinander. Aus der siebenteiligen Schwemme sprudeln ausgewählte Haus- und Wochenbiere, das hippe internationale Biersortiment mundet nicht nur vor Ort, sondern lockt auch im Bier-Shop. Im Hausinneren paart sich das Flair vergangener Epochen mit angesagtem Zeitgeist – die Patina der Stuben erzählen den neuen Stoffen, Farben und Leuchten von Festen und Schlachtpartien im traditionsreichen Haus. Mit seinem aufgefrischten Schindelkleid und wiederbelebt durch neuen Fokus lädt es alte und neugewonnene Gäste an lauen Sommerabenden in den naturgesäumten, gekiesten Garten. Dort sitzt es sich gut auf klassischem Gastgartenmobiliar und jugendlicher Lounge-Terrasse im Hochparterre.
Wer einmal an der kürzesten Bar des Landes ein Bier trinkt, der kennt das Herzstück des Gasthofs mit all seinen launigen Besonderheiten. In den Stuben wird musiziert, vom Garten über den Stadl bis in den historischen Keller wird in diesem Haus alles gefeiert, was das Jahr hergibt. Am besten kommt man mit Hunger und Standfestigkeit, die Feste sind legendär, das Stammpublikum trinkfest. Der Charme der Wirtefamilie und das Flair des historischen Hauses verführen dazu, viel länger zu bleiben als geplant. Berührungsängste vergehen schnell, wenn der Schmäh rennt, und sonst nimmt einer die Handorgel und bringt Schwung in die Runde.
Alles ist möglich. Dresscode unbekannt. Im Ambiente von Holztäfer, Messing und Gourmetmenü wirkt die jugendliche Aura von Chefkoch, Sous und Service licht und frei. Die Gäste dürfen sich mehrfach umsetzen, rotierende Tischordnung erwünscht! Lounge – Stube – Lounge – Partygewölbe retour. Am langen Tisch gelten EU Regeln, Willkommenskultur inklusive. Sie interessieren sich für die Nachbarin? Auch gut, die ungezwungene Kommunikation überträgt sich auf die Grundstimmung im Raum. Die Qual der Wahl überlassen Sie dem Koch, einzig Fisch, Fleisch oder Vegetarisch sind preiszugeben. Praktisch sind die kleinen Servierteller, da wird das Teilen der Köstlichkeiten zum Credo. Die Küche gibt sich offen und umtriebig, vermeidet hektisches Getue. Ausgesuchte Weine sind auch abseits vom Menü zu haben, die Vinothek im Untergeschoß bürgt für Qualität. Verspannungen und Angestautes lassen sich after dinner im Club aus dem Körper tanzen, Cocktails und lokale Spirituosen tun das ihre.
Es lässt sich die historische Gaststube im gemütlich-rustikal renovierten Ambiente der 1980er Jahre zwar nur noch erahnen, die vielen Geschichten aus vergangenen Tagen schwingen jedoch nach wie vor im Raum. Besonders lebendig werden sie, wenn die ehemalige Wirtin Berta am Stammtisch sitzt und von den Nachtschicht-Arbeitern erzählt, die täglich ihren Weg in die Gaststube fanden und beim Lieblingssong aus der Jukebox ihre Sehnsucht nährten. Heute tut der lächelnde, schweigsame Koch das seine, um Herz und Magen zu erfreuen. Die Kräuter sind fein, die Portionen groß und die Gerichte immer wieder neu und trotzdem bodenständig. Das slow food Siegel bürgt für Qualität, hier ist es familiär und dennoch fühlt man sich beim Essen an der Theke auch als einzelner Gast in guter Gemeinschaft.
Was für die einen Kult-Ort ist für die anderen Überwindung latenter Schwellenangst. Denn so einladend im Sommer die klassischen Sitzgarnituren im Baumschatten des windgeschützten Biergartens, so abenteuerlich ist die Szenerie der Umgebungsbauten, als Draufgabe türmen sich verheißungsvoll die von weither gereisten Bierkisten. Zu Winterszeiten zieht es die Bierliebhaber ins unvergleichliche 1940er Jahre Interieur mit rotem Skai, Eckbänken und schwarzen Tischen. Über all dem tickt ein bisschen wehmütig aber voller Aufbruchsstimmung die Uhr, in allem steckt Verwandlung – bis der Phönix aus der Asche fährt, gilt es zu feiern, dass es einen Ort wie diesen je gegeben hat und immer wieder geben wird ... … die Szenerie Sternbräu musste weichen, noch immer zehrt Wehmut an den Herzen der Stammgäste, aber ihre Treue trägt sie bis nach Muntlix. Nach dem Intermezzo in Götzis ist der Sternen nun beim Frödischsaal heimisch geworden. Das mitgereiste, vertraute Mobiliar ist Balsam im großzügigen Gastraum, die neuen Leuchten versprühen Aufbruchstimmung und die rot blauen Gartenstühle kühlen unter anderen Bäumen wieder die Gemüter. Aus Gunter wurde Anna, Bettina blieb Bettina und die Biere schmecken so gut wie eh und jeh.
Wer durch die Haustüre tritt, gehört ab diesem Zeitpunkt zur Familie. Das gilt für Gäste ebenso wie für die MitarbeiterInnen, und niemand bleibt ohne ein freundliches Wort. Mitglieder eines Stammtisches sind auch an Ruhetagen dort zu Hause. Am besten lässt man die Welt vor der Türe und genießt die Insel – weil auch sie ein Teil der gesunden Nahrung ist. Was aus der Küche kommt ist mit Liebe zubereitet und zu 100% selbst produziert. Mit ähnlicher Wertschätzung soll es auch verzehrt werden, ebenso wie die Getränke. Die Insel hält Überraschungen bereit. Im Sommergarten verbergen sich Schönheiten im Federkleid und ein Holzschopf für Feiern und Empfänge. Gefühl: Landleben mitten im Ort. Auch die Terrasse steht in diesem blühenden Traum, Übernachtungsgäste bewohnen neue Räume in Weitsicht und rohgeschliffenem Holz. Der Garten ist ein Versprechen für die Qualität der angebotenen Speisen und Getränke vom Frühstück bis zur letzten Jause.
Der Weg zur Stube führt an der Rezeption vorbei, in die Gemütlichkeit von grünem Täfer. Der Bahnhof direkt vor der Haustüre bringt Menschen aus aller Welt nach Rankweil, mit ihnen kommt Weltläufigkeit ins Haus. Man trinkt sein Bier in vielen Sprachen, selbst der Stammtisch bittet Alleinreisende dazu, weil gemeinsam alles besser schmeckt. Der Hausherr verbreitet Wohnzimmeratmosphäre und Offenheit, die Gäste lassen sich anstecken und finden immer wieder her, ein kleines Stück Heimat verteilt im Haus. Als Gast tut man gut daran, sich einfach einzulassen.